Im Laufe der vergangenen Wochen gestaltete sich der Sommer-Auftakt in Deutschland äußerst unbeständig. Zwischen Regen und Gewittern blickte die Sonne höchstens mal für ein paar wenige Tage durch und auch auf die Temperaturen war nicht nur verlass. Wie aktuelle Prognosen des Meteorologen Kai Zorn zeigen, ist das Wetter mit diesem Verhalten aber längst nicht fertig.
Wetter-Update vom 27. Juni 2024
„Der Samstag tagsüber ist noch einigermaßen okay“, erklärte Zorn in seinem aktuellen Video. Am Nachmittag und Abend gebe es aber bereits in den Westalpen und über Mitteldeutschland teils erste kräftige Schauer und Gewitter. In der Nacht breite sich dann „ein fettes Gewittergebiet“ auf weite Teile Deutschlands aus.
„In diesen Gebieten haben wir nach Stand der Dinge derzeit vor allen Dingen Gefahr von großflächigem Starkregen mit lokalen Überflutungen und es kann auch zu Sturm-, vielleicht sogar Orkanböen, kommen, hauptsächlich durch Downbursts.“
Kai Zorn
Downbursts sind intensive, lokale Windphänomene, die entstehen, wenn kalte Luft in einem Gewitter schnell nach unten gedrückt wird und beim Aufprall auf den Boden horizontal ausströmt. Sie können in ihrer Stärke Hurrikanböen ähneln und erhebliche Schäden verursachen. Es gibt zwei Haupttypen: Microbursts, die weniger als vier Kilometer Durchmesser haben und besonders gefährlich für die Luftfahrt sind, und Macrobursts, die größere Durchmesser haben und weitreichende Zerstörungen anrichten können. Downbursts können Bäume entwurzeln, Dächer abdecken und stellen eine ernsthafte Gefahr dar, insbesondere für Flugzeuge.
Inhalt vom 25. Juni 2024:
Wetter in Deutschland nur kurz sommerlich
Am Beispiel des US-amerikanischen Global Forecast System (GFS)-Modells und des Modells des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) erklärte Zorn in seinem Video vom Samstag, dass für einige wenige Tage der Sommer durchschimmere. Von Montag, den 24., bis Donnerstag, den 27. Juni, prognostizierte der Wetter-Experte hochsommerliche Temperaturen.
Am Donnerstag aber sollen auch die ersten Gewitter Einzug erhalten, gefolgt von zahlreichen Regenschauern in den darauffolgenden Tagen. Ein neues Vb-Tief könnte am Samstag über Deutschland hinwegrollen. Das ist ebenjene Wetterlage, die in der Vergangenheit bereits für zahlreiche Überschwemmungen sowie die Unwetter Ende Mai verantwortlich war.
„Das wird so nicht kommen, aber es wird berechnet“, betonte Zorn anhand des deutschen Wettervorhersagemodells Icosahedral Non‐Hydrostatic (ICON). „Und das, was hinter diesen Berechnungen steckt, das hätte es in sich und wäre sehr gefährlich.“ Die Lage, dass es zu diesem Wetter-Chaos kommen könnte, sei vorhanden.
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„Wir müssen im Konjunktiv bleiben“
Zorn zufolge könnte das verantwortliche Tief dann genau über Tschechien liegen, umringt von Warm- und Heißluft. Auf der anderen Seite würde dann die Kaltluft reingezogen.
„Von Franken bis nach Baden-Württemberg und in die Pfalz rein hätten wir zum Teil deutlich über 100 Liter Regen auf den Quadratmeter, bedingt durch stationäre schauerartig verstärkte Regenfälle“, so der Meteorologe weiter. „Wir müssen im Konjunktiv bleiben, aber das wird immer und immer mal wieder von den Wetterkarten berechnet.“
Grundsätzlich mahnte Zorn also zur Vorsicht, betonte aber gleichzeitig, dass es nicht sehr wahrscheinlich sei, dass es an dieser Stelle tatsächlich wieder zu einer Lage wie Ende Mai komme.
Quelle: YouTube/Kai Zorn Wetter
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