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Ostsee: Diese kleine Insel ist ein einziges Sperrgebiet – der Grund ist erschreckend

Der Ostsee-Ort Riems birgt tödliche Gefahren und eine sehr bewegte Geschichte. Umso überraschender, dass kaum jemand die Insel in der Nähe von Greifswald kennt.

Insel Riems in der Ostsee
© fotograupner - stock.adobe.com

Sind Viren Lebewesen?

Die Antwort auf die Frage "Sind Viren Lebewesen?" ist nicht einfach.Zwei Merkmale fehlen ihnen, um als lebendig eingeordnet zu werden: Der Stoffwechsel und die selbstständige Vermehrung.

Von der Ostsee-Insel Riems dürften bisher die Wenigsten gehört haben. Das ruhige, kleine Fleckchen Erde liegt nur 15 Kilometer von Greifswald entfernt. Doch hinter der Fassade steckt ein erschreckendes Geheimnis, denn die Insel ist ein riesiges Sperrgebiet, zu dem nur die wenigsten Zutritt haben.

Riems: Heimat des Friedrich-Loeffler-Instituts

Riems gehört zum Greifswalder Bodden und liegt zwischen der gleichnamigen Stadt und der bekannten Ostsee-Insel Rügen. Wer die rund 300 Meter breite und 1,25 Kilometer lange Insel betreten will, muss einen etwa 500 Meter langen, künstlichen Straßendamm entlangfahren. Doch die meisten Besucher*innen würden nicht weit kommen, denn ein großes Stahltor begrüßt Ankömmlinge bereits frühzeitig.

Wie t-online erklärt, ist Riems die Heimat des Friedrich-Loeffler-Instituts, auch bekannt als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Dieses ist dafür verantwortlich, dass diese unscheinbare Insel nahezu hermetisch abgeriegelt ist. Denn im Institutsgebiet werden potentiell tödliche Viren und Seuchen untersucht, welche von Tieren übertragen werden können.

Zu den untersuchten Krankheiten zählen unter anderem Ebola, Covid-19 oder auch Vogelgrippe und Schweinepest. Eine durchaus bekannte und illustre Runde an Viren, welche die weltweite Bevölkerung schon mehr als einmal in Atem gehalten haben. Um diese kontrollieren zu können, ohne sie von der Insel zu lassen, sind umfangreiche Zutrittskontrollen und Hygienevorschriften essentiell.

Lesetipp: Nicht nur über dem Meer lassen sich interessante Dinge entdecken. So wurde nun ein archäologischer Fund in der Ostsee gemacht, welcher mehrere Tausende Jahre alt sein soll.

Eine Insel mit bewegter Vergangenheit

Die Insel Riems und das Friedrich-Loeffler-Institut haben in den vergangenen Jahren einiges erlebt. Friedrich Loeffler, seines Zeichens ordentlicher Professor an der Universität Greifswald, hatte Ende des 19. Jahrhunderts bei der Untersuchung der Maul- und Klauenseuche als erster Mensch die Viren entdeckt.

In der Folge wurde während der Untersuchungen dieser neuartigen Strukturen eine ganze Region in Greifswald mit der Krankheit infiziert. Um dieses Sicherheitsrisiko in Zukunft zu vermeiden, wurde ab 1910 die erste Forschungsstätte mit Viren-Fokus weltweit fernab von der Zivilisation erbaut. Der gefundene Ort: Die kleine Ostsee-Insel Riems im benachbarten Bodden.

Um diese Insel mit dem Festland zu verbinden, wurde in den 1970er Jahren ein Straßendamm aufgeschüttet. Vorher musste für Transporte eine Seilbahn genutzt werden. Während des zweiten Weltkriegs wurde der Ort mit der bemerkenswerten Geschichte außerdem genutzt, um potentielle Biowaffen zu erforschen.

Quelle: t-online

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