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Neuer Ozean: Was Forschende unter Äthiopien entdeckten, könnte das Land verändern

Durch Plattentektonik reißt der Boden in Äthiopien langsam auf. Wissenschaftler*innen sehen darin den Beginn eines neuen Ozeans.

Rissige Erdoberfläche mit glühenden Lavaspalten. (KI-generiertes Bild)
© dewi - stock.adobe.com

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Was passiert, wenn sich Erdplatten bewegen? Es kommt zu Erdbeben, Vulkanausbrüchen und zur Bildung von Tiefseegräben. Diesen Vorgang nennt man Plattentektonik. Neben Vulkanen spielen auch sogenannte Mantelplumes – aufsteigende, heiße Strömungen aus dem Erdmantel – eine wichtige Rolle. Sie haben erheblichen Einfluss auf die Natur. Das zeigt sich aktuell in der Afar-Region in Äthiopien, wo ein neuer Ozean entstehen könnte.

Plattentektonik: Mantelplumes erschaffen neuen Ozean

Mantelplumes sind seltene geologische Phänomene. Aktive Plumes gibt es unter anderem unter Hawaii, Island und im Yellowstone-Nationalpark. In Äthiopien haben Forschende nun eine besonders aktive Hitzequelle im Untergrund entdeckt, die maßgeblich dafür sorgt, dass die Erdkruste dort aufreißt. Durch das Zusammenspiel von Mantelplume und Plattentektonik entstehen Risse und Spalten – der Kontinent beginnt aufzubrechen.

Ein Forschungsteam der Universität Southampton hat diese Prozesse detailliert untersucht und die Ergebnisse in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht. Ihre Studie bestätigt: Der Riss, der sich durch die Aktivität der Mantelplume in Äthiopien bildet, markiert den Beginn eines neuen Ozeans. In Millionen Jahren könnte hier Wasser eindringen und ein neues Meer entstehen.

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Neues Verständnis für Plumes

Die aktuellen Forschungsergebnisse aus Äthiopien liefern neue Einblicke in das Verhalten von Mantelplumes und ihre Bedeutung für die Plattentektonik. Sie zeigen, wie eng die Dynamik im Erdinneren mit den sichtbaren Veränderungen an der Oberfläche verbunden ist – und wie die Kräfte aus der Tiefe die Erde immer wieder neu formen.

Die aufsteigenden Gesteinsströme beeinflussen nicht nur die Plattenbewegung, sondern können auch Erdbeben und Vulkanismus auslösen. „Wir haben herausgefunden, dass die Entwicklung tiefer Mantelaufstiege eng mit der Bewegung der darüber liegenden Platten verbunden ist“, erklärt Dr. Derek Keir, Professor für Geophysik an der University of Southampton, in einem Beitrag von LiveScience. Besonders dort, wo die Erdkruste dünn ist, entstehen bevorzugt Vulkane und Bruchzonen. Mit jeder Pulsschlagwelle aus dem Erdinneren rückt Afrika der Entstehung eines neuen Ozeans durch die Plattentektonik näher.

Quelle: „Mantle upwelling at Afar triple junction shaped by overriding plate dynamics“ (Nature, 2025), LiveScience

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