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Neue Krebs-Impfung von BioNTech: Studien erzielen vielversprechende Ergebnisse

BioNTech machte sich vor allem während der Corona-Pandemie einen Namen. Nun arbeitet das Unternehmen vorrangig an Krebs-Impfungen.

Nahaufnahme einer medizinischen Spritze mit einem Impfstoff
© Trsakaoe - stock.adobe.com

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Das Mainzer Biotechnologieunternehmen BioNTech hat wichtige Fortschritte bei der Entwicklung eines mRNA-Impfstoffs gegen Hautkrebs erzielt. Der Impfstoffkandidat BNT111 zeigte vielversprechende Ergebnisse in klinischen Studien und erhöhte den Anteil der Patient*innen, die nach der Krebs-Impfung eine vollständige oder teilweise Remission erlebten.

BioNTech stellt Krebs-Impfung in Aussicht

Während der Pandemie entwickelte BioNTech einen mRNA-basierten Covid-19-Impfstoff, der erhebliche Einnahmen generierte. Mit sinkenden Verkaufszahlen verzeichnet das Unternehmen nun jedoch finanzielle Verluste und meldete dem Handelsblatt zufolge im ersten Quartal 2024 ein Minus von 187,6 Millionen Euro. Der Erfolg neuer Krebstherapien ist für BioNTech essenziell, um die finanzielle Stabilität wiederzuerlangen.

Die mRNA-Technologie des Unternehmens wird nun auf die Krebsbehandlung angewendet. Es entwickelt sowohl personalisierte Krebs-Impfungen, die auf individuelle Tumoren zugeschnitten sind, als auch „off-the-shelf“-Behandlungen, die auf häufige Krebsmarker abzielen. BNT111 gehört zur letzteren Kategorie und befindet sich in der zweiten Phase klinischer Studien, die vielversprechende Ergebnisse in Kombination mit dem Immuntherapie-Medikament Cemiplimab zeigen.

Cemiplimab ist ein monoklonaler Antikörper, der als Immuntherapie gegen bestimmte Krebsarten, insbesondere Hautkrebs, eingesetzt wird. Er blockiert das Protein PD-1, wodurch das Immunsystem Krebszellen besser erkennen und bekämpfen kann.

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Fortschritte und Rückschläge

BioNTech hat 41 potenzielle Krebsmedikamente in der klinischen Entwicklung, von denen sich zwei derzeit in der letzten Studienphase befinden. Das Unternehmen plant, bis 2026 seine erste Krebstherapie auf den Markt zu bringen, möglicherweise eines der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs), die auf Krebsarten wie Gebärmutter- oder Brustkrebs abzielen. ADCs wirken ähnlich wie Chemotherapie, sind jedoch darauf ausgelegt, Krebszellen gezielter anzugreifen.

„Diese Phase-2-Ergebnisse stellen einen wichtigen Schritt in Richtung unserer Vision einer personalisierten Krebsmedizin dar“, betonte Özlem Türeci in Bezug auf den Kandidaten BNT111. Türeci ist Mitgründerin und medizinische Leiterin bei BioNTech und damit maßgeblich an der Entwicklung der Krebs-Impfungen beteiligt.

Trotz der vielversprechenden Fortschritte hat BioNTech auch Rückschläge erlebt. Ein ADC-Kandidat, der mit Medilink entwickelt wurde erhielt durch die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) einen vorübergehenden Studien-Stopp. Grund dafür waren drei Todesfällen in einer Phase-1-Studie des Mittels. Zwar darf es noch immer getestet werden, allerdings darf das Unternehmen seine Studie nicht um weitere Patientinnen und Patienten ergänzen.

Quelle: Handelsblatt; BioNTech

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