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Bizarre Urknall-Theorie: So absurd könnte das Universum wirklich entstanden sein

Die uns bekannte Theorie zur Entstehung des Universums könnte nicht so akkurat sein, wie wir vielleicht denken. Es gibt zumindest eine spannende alternative Erklärung dazu.

Glühender Stern im Weltall.
Forscher entdeckten einen uralten Stern

Das Universum wie wir es kennen soll durch den sogenannten Urknall entstanden sein. Es gibt aber auch eine alternative Urknall-Theorie – ganz abseits der angeblichen Erschaffung durch Gott – die im Big Bang gar nicht den Ursprung ansehen, sondern einen völlig anderen Vorgang für real halten.

Urknall-Theorie: Nicht der Big Bang hat das Universum geschaffen

Die gängiste und belegte Urknall-Theorie zur Entstehung des Universums besagt, dass alles mit einem winzigen, dichten Punkt begann, der Singularität, und einem großen Knall. Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde dehnte sich diese mit einer Geschwindigkeit schneller als das Licht aus und formte das uns bekannte Universum.

Was Wissenschaftler allerdings auch seit Jahrzehnten wissen, ist, dass dieses Verständnis der Urknall-Theorie nicht ganz akkurat ist. Möglicherweise gab es nämlich gar keine Singularität und die Ausdehnung des Universums nach dem Urknall vollzog sich langsam in einem Schneckentempo. Zumindest im Vergleich zur Ausdehnung vor dem Big Bang, der nämlich nicht zwingend mehr als Ursprung unseres Universums betrachtet wird.

Was kam vor dem Urknall?

Was gegen den Urknall als Beginn des Universums spricht, ist Folgendes: Dehnt sich das Universum aus, muss sich auch Licht ausdehnen. Da sich Licht-Wellenlängen von Galaxien, die weiter weg sind, mehr in den roten Bereich verlagern, in dem das Energielevel geringer ist, würde dies bedeuten, dass in der Vergangenheit, als das Universum weniger ausgedehnt war, auch mehr Energie vorhanden war. Der Beginn des Ganzen wäre damit enorm heiß gewesen. Womöglich sogar so heiß, als dass sich Atome formen können.

Dazu kommen einige Puzzleteile, die in nicht in die bestehende Urknall-Theorie passen. So deutet die sogenannte kosmische Mikrowellenhintergrundstrahlung an, die kurz nach dem Urknall entstanden ist und das ganze Universum erfüllt, dass das Universum eigentlich flach ist, obwohl es durch die Ausdehnung nach dem Urknall gekrümmt sein sollte.

Auch hätte der gewaltige Urknall extrem hohe Energiepartikel, sogenannte magnetische Monopole, also Magnete mit nur einem Pol, erzeugen müssen, die bisher aber nur in der Theorie existieren und nie im Universum nachgewiesen werden konnten.

Das soll statt des Urknall passiert sein

Doch was geschah wirklich, damit das Universum entstehen konnte? Die alternative Urknall-Theorie, die Inflation, geht davon aus, dass es keine Singularität gab. Stattdessen soll das Universum aus Schwankungen im Nichts des Raumes hervorgegangen sein.

Die kosmologische Inflation stützt sich auf Vakuumenergie. Diese soll schon vor dem Urknall im Vakuum des Raumes vorhanden gewesen sein, auch wenn es sonst weder Materie noch Strahlung gab. Dafür verantwortlich waren demnach Paare an Quantenpartikeln, die stetig in und aus der Existenz hinaus blinkten.

Diese Vakuumenergie soll dazu geführt haben, dass sich das Universum innerhalb von Sekundenbruchteilen exponentiell ausgedehnt hat. Währenddessen führten die Fluktuationen der Vakuumenergie zu Punkten im Raum, an denen die Energiedichte etwas höher oder niedriger als der Durchschnitt war. All diese Energie zerfiel der alternative Urknall-Theorie am Ende schließlich in Materie und Strahlung, wie sie später seit dem Urknall existierten.

Der Bildungswebseite Curiosity.com zufolge, soll diese Theorie zumindest einige offenen Fragen der bekannten Urknall-Theorie zur Entstehung des Universums beantworten. Dafür spricht, dass andere Hypothesen besagten, es habe vor dem Urknall bereits Dunkle Materie gegeben. Interessant ist jedoch auch, dass Forscher mit einem zweiten Urknall rechnen, der das Ende des Universums bedeuten könnte.

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