In der Wissenschaft geschieht es immer wieder, dass man sich auf die Suche nach etwas Bestimmten macht und dann ganz unverhofft über etwas völlig Unerwartetes stolpert. Das ist auch in der Weltraumforschung nicht anders, wo man jüngst in der Milchstraße eine bahnbrechende Entdeckung gemacht hat.
Milchstraße beherbergt „alte Raucher„
Eigentlich schaute sich eine Forschungsgruppe sogenannte Protosterne an und das im Rahmen einer zehnjährigen Untersuchung des Nachthimmels. Aus Hunderten Millionen von Exemplaren fand man 32, deren Helligkeit stark zunahm, weil sie rapide an Masse zunahmen. Doch laut der neuen Studie schlich sich eine Gruppe Roter Riesen mit in die Analyse.
Diese befinden sich in der Nähe des Zentrums der Milchstraße und nach zusätzlichen Nachforschungen entpuppten sich sieben von ihnen als etwas zuvor völlig Unbekanntes: „Es ist eine neue Art von Stern und sie scheinen alle in derselben Region im Nachthimmel gebündelt zu sein“, erklärt Professor Philip Lucas von der University of Hertfordshire gegenüber dem Guardian.
Lucas führte die Observation an und führt weiter aus, dass die Sterne „plötzlich anfingen, Materie auszuwerfen“. Dies geschieht in Form riesiger Wolken, weshalb man sie „alte Raucher“ nennt.
Auch spannend: Unsere Galaxie steckt voller Überraschungen. Zum Beispiel entdeckte man vor nicht allzu langer Zeit etwas, das in der Milchstraße gar nicht möglich sein dürfte.
Planeten stoßen gigantische Wolken aus
Die „alten Raucher“ in der Milchstraße sollen schon sehr alt sein und beinahe unsichtbar gewesen sein, ehe sie anfingen, massive Wolken aus Staub und Gas abzusondern. Warum sie das machen, ist noch nicht bekannt. Lucas mutmaßt, dass Konvektionsströme und Instabilitäten dazu führen könnten. Eines steht aber jetzt schon fest: Die Wolken sind riesig und deren Ausmaße sind mit denen unseres gesamten Sonnensystems vergleichbar.
Der Fund dürfte in Zukunft von großem Interesse für die Forschung sein. Denn Material, das von sterbenden Sternen wie Roten Riesen ausgesondert wird, bildet die Saat für die Entstehung neuer Sterne. Auch könnte dies von Signifikanz für die Verbreitung von Elementen und Metallen im Universum sein.
Quellen: „The most variable VVV sources: eruptive protostars, dipping giants in the nuclear disc and others“ (Monthly Notices of the Royal Astronomical Society 2024), The Guardian
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